Geschichte

Theatergruppe 1923
Die Theatergruppe im Jahre 1923

Theater in Pöcking

Das Theaterspiel in Pöcking hat eine lange Tradition. Bereits 1897 wurden lt. Land- und Seeboten erste Stücke von Sommerfrischlern im Gasthaus von Josef Pölt arrangiert. So war zu lesen:

12. September 1897 Oberpöcking

Im Gasthaus von Jos. Pölt fanden am 4. + 8. Sept. Theatervorstellungen von Sommerfrischlern arrangiert, statt, welche das schöne Reinerträgnis von Mk. 205 ergaben (75 Mk für die Hochwasserbeschädigten, 50 Mk. einem kürzlich von einem schweren Unglücksfall betroffenen Gemeindemitglied und einem hilfsbedürftigen Veteranen zugewandt, 30 Mk. an 2 Gemeindearme verteilt.

21. Juli 1901 Pöcking

Hier werden von Herrn Theaterbesitzer J. Höfer am Sonntag 21. u. So. 28. 7. jedesmal nachmittag 3 h und abend 1/2 8 h 4 Theatervorstellungen gegeben. „Bernadette das Hirtenmädchen von Lourdes“, das Stück wird von 28 Mädchen aus Pöcking unter Leitung des Herrn Höfer aufgeführt.

2. Mai 1905  Pöcking

Am Ostermontag brachte der dramatische Klub „Die Unverwüstlichen“ im Pöltschen Gasthof dahier die 4aktige Bauernzoffe „Der Dorfbader“ unter großem Applaus zur Aufführung. Es wäre nur zu wünschen, daß auch während des Sommers öfters Stücke über die geschmackvoll und mit hübscher Dekoration ausgestatte Bühne gehen, was sowohl den Einheimischen, als auch den zahlreich anwesenden Fremden, sicher mit Freuden begrüßt würde.

21. September 1905 Pöcking

Nach einer Reihe von Novitäten brachten am vergangenen Sonntag der dramatische Klub „die Unverwüstlichen“ im Gasthof Pölt eine der besten älteren Sachen „Die Bergfexn“ von F. Hilpert zur Aufführung. Das oberbayerische Charakterstück in 4 Akten wurde von den Darstellern im Allgemeinen sehr wacker durchgeführt, besonders Herr Josef Rehm, Herr Ebel, Fräulein Rosa Rehm, Hr. Pössinger und Frl. Th. Pölt, Herr Franz Bernlochner, sowie H. C. Pölt. „Berufsmäßige“ Regie stand ihnen nicht zur Verfügung. Trotzdem wußten „die Unverbesserlichen“ besser wie zahllose Berufsschauspieler wie man ein Bauernstück auf die Beine stellt. Aufgrund dessen was wir sahen, dürfen sich „die Unverwüstlichen“ auch an größere Aufgaben wagen. Hervorzuheben sind noch die durchweg schönen und echten Kostüme. Besseres hätte auch kein Hoftheater bieten können. Im schroffen Gegensatz zu dieser guten Leistung auf der Bühne stand die Unruhe im Zuschauerraum. Hier fehlte jede Direktive und wurde der gute Eindruck des Stückes sehr beeinträchtigt, weshalb Abhilfe sehr zu empfehlen wäre.

21. Dezember 1905 Pöcking

Anzeige:  „Die Unverwüstlichen“ Pöcking. Am 25. 12. abends 8 Uhr und am 26. 12. nachm. 3 Uhr im Gasthof Pölt: “ Der Traum in der Christnacht. „. Weihnachtsaufführung in 5 Akten und 4 lebenden Bildern. Preise der Plätze: Reservierter Platz 1,– Mark. 1. Platz 80 Pf., 2. Platz 50 Pf., 3. Platz 30 Pf. Näheres siehe Theaterzettel.

30. Dezember 1906 Pöcking

Klub, die Unvergesslichen, Montag den 31. Dezember Theateraufführung „Die Medaille“ mit Konzert und komischen Vorträgen im Gasthof Pölt.

5. Juni 1910 Pöcking

Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein der Würmseer in Pöcking veranstaltet morgen Sonntag, den 5. Juni  1910 im Gasthaus Pölt eine Theateraufführung und zwar geht das Volksstück mit Gesang „Aufn Sunnwendhof“ in Szene. Die Zwischenpausen werden von der Vereinskapelle ausgefüllt.

27. April 1911 Pöcking

Der Volkstrachtenerhaltungsverein D`Würnmseer bringt am Sonntag, den 30. April abend 8 Uhr im Gasthof zur Post des Herrn Pölt zur Aufführung „Unter falscher Anklage“. Zahlreicher Besuch ist dem rührigen Verein zu wünschen.

2. Mai 1911 Pöcking

Einen gelungenen Griff hat am Sonntag der Volkstrachtenverein „D`Würmseer“ mit der Aufführung des Volksstückes „Unter falscher Anklage“ gemacht. Gleich lobenswert war auch die Musik welche 5 Mann stark die Hauskapelle stellte.

6. April 1920 Pöcking

An den beiden Osterfeiertagen brachten die Mitglieder des Volkstrachten-Erhaltungsvereins Pöcking  „D`Würmseer“ das bekannte Volksstück „Der Tatzelwurm“ oder das „Glöcklein vom Birkenstein“ im Pöltschen Gasthofe zur Aufführung. Vor einigen Monaten erst haben sich die jungen Leute mit der Aufführung kurzer und leichter Einakter zum Erstenmale auf die Bühne und vor die Öffentlichkeit gewagt und allseits verdienten Beifall geerntet. Für Anfänger und Neulinge auf dem Gebiete der Bühnenkunst setzt das Stück „Der Tatzelwurm“ immerhin schon ein gewisse Begabung voraus und die Darsteller haben in dieser Beziehung einen großen Sprung gewagt, aber auch alle Erwartungen übertroffen. Die Rollen waren gut verteilt und fanden ungeteilten Beifall. Besondere Anerkennung gebührt auch der Theaterleitung, die sich wirklich keiner leichten Aufgabe unterzogen hat. Bei dem großen Eifer, den die Spielleitung und Mitspieler an den Tag gelegt haben, darf man sich wohl der Hoffnung hingeben, so vergnügte Stunden noch öfter beim Gebirgstrachtenerhaltungsverein „D`Würmseer“ von Pöcking genießen zu können.

Nach dem 2. Weltkrieg begannen Mitglieder des Sportvereins unter der Leitung von Walter Brandstetter mit verschiedenen Aufführungen im Saal des Gasthofs zur Post Pöckings Theaterkultur zu beleben, die wir für Sie unter „Aufführungen“ aufgelistet haben.